Leider müssen wir uns auch dieses Thema anschauen, obwohl du sicher sagen wirst: Natürlich wären Textänderungen nicht inspiriert – aber es gibt keine solche, denn Gott hat zugesagt, sein Wort zu bewahren. Ob das so stimmt, dass er dies zusagte, findest du in dem entsprechenden Beitrag ausführlich anhand der Textaussagen dargelegt. Wenn Gott es zugesagt hätte, wozu dann seine Warnungen, seinen Worten ja nichts hinzuzufügen?
Warum aber erdreisteten sich Menschen, Kopisten, Texte der Bibel (NT) einfach abzuändern?
- Weil ihnen nichts von einer Bibel bekannt war, denn sie schrieben ja nur eine Erzählung ab oder einen alten Brief von Paulus
- Weil sie mit ihrer Änderung eine Aussage korrigieren wollten, von der sie eine andere Überzeugung hatten
Im 2.Fall kam es anscheinend häufig vor, dass die neue Überzeugung „Jaschua ist Gott“ in die alten Manuskripte eingearbeitet wurden, um „handfeste“ Beweise zu haben. Oder aber Texte, welche die Dreieinigkeit Gottes bezeugen sollten, wurden leicht abgeändert, manchmal auch nur ein Komma anders gesetzt, wie in Rö.9:5, wo es um die Gottheit Jesu geht:
Nach Menge ist Jaschua hier GOTT:
denen die Erzväter angehören und aus denen der Messias dem Fleische nach stammt: der da Gott über allem ist, gepriesen in Ewigkeit! Amen.
Nach Schlachter ebenfalls, wenn auch etwas anders:
ihnen gehören auch die Väter an, und von ihnen stammt dem Fleisch nach der Christus, der über alle ist, hochgelobter Gott in Ewigkeit. Amen!
Noch deutlicher wird es in der Elbf. Übersetzung 1905
deren die Väter sind, und aus welchen, dem Fleische nach, der Christus ist, welcher über allem ist, Gott, gepriesen in Ewigkeit. Amen
Hier wird aber eigentlich nur gesagt, dass Christus über allem ist und Gott gepriesen sei! Noch besser hätte man nach „allem ist,“ einen Punkt gesetzt, dann wäre es klarer.
Wobei man sagen muss, dass diese Aussage eh schwierig ist, da in dem Manuskripten ja weder Punkt noch Komma vorhanden waren, noch nicht einmal Leerzeichen zwischen einzelnen Wörtern. Da war Tür und Tor geöffnet, ein wenig zu manipulieren. Für mich ist heute klar, dass diese Aussage niemals ein Beweis hergenommen werden darf. Es gibt zu viele andersartige Aussagen in der gesamten Schrift, die eindeutig sind.
Die Züricher Übersetzung ist vorsichtiger!
denen die Väter angehören, von denen der Christus dem Fleische nach herstammt.
Gott, der da über allem ist, sei gepriesen in Ewigkeit! Amen!
Dazu kann ich JA! sagen! Eine gute Punktierung!
Ein gutes Beispiel ist 1.Tim.3:16
In den meisten Manuskripten lesen wir hier:
Und anerkannt groß ist das Geheimnis der Gottesfurcht: Gott ist geoffenbart worden im Fleisch, gerechtfertigt im Geist, gesehen von den Engeln, verkündigt unter den Heiden, geglaubt in der Welt, aufgenommen in die Herrlichkeit. Schla.2000 Textus Rezeptus
Die Menge-Übersetzung schreibt hier, wie auch im frühen Codex Alexandrinus:
Und etwas unbestreitbar Großes ist das Geheimnis der Gottseligkeit: »E R, der geoffenbart ist im Fleisch (vgl. Hebr 2,14),
Diese textliche Veränderung ist wesentlich; dennoch kann sie auch durch die üblicherweise Abkürzung heiliger Namen und Bezeichnung (also hier GOTT) unbeabsichtigt geschehen sein. Entsprechende Fachbücher belegen das. Jedenfalls sprachen die ursprünglichen Manuskripte nicht von Christus Jesus, der sich als Gott im Fleisch offenbart hätte! Er, der Mensch Jesus, wurde im Fleisch, als menschliches Wesen, offenbart. Der Text betonte also gerade das Gegenteil, nämlich dass er ein Menschensohn war, ein Ben Adam! Dazu passt sehr gut die Warnung im 2.Johannesbrief:
Denn viele Irrlehrer (oder: Verführer) sind in die Welt ausgezogen, die Jesus Christus nicht als den im Fleisch erscheinenden (Messias) bekennen: darin zeigt sich der Irrlehrer (oder: Verführer) und der Widerchrist. Menge und Schla.
Dieses Thema war halt auch in den ersten Jahrhunderten bereits sehr umstritten und deshalb sollten wir damit rechnen, dass Texte auch von Kopisten verändert wurden! Dass diese Praxis eine leidliche Angelegenheit war, das hatte ich in einem der anderen Beiträge schon erwähnt und durch Zeugnisse früher Briefe belegt.
Inspiriert sind solche Änderungen sicher nicht, nein, man tut dem ursprünglichen Text Gewalt an. Ebenso geschehen durch den Kirchenvater Augustinus, der mit dem Text des Johannes in 17:3 seine Schwierigkeiten hatte, denn darin konnte er die Trinität „seines“ Gottes nicht unterbringen. So „vergewaltigte“ er den Text, indem er ihn einfach umbaute, sodass er lautete:
„Das ist das ewige Leben, dass sie dich und Jesus Christus, den du gesandt hast, als den allein wahren Gott anerkennen“ Homilien über Johannes von Augustinus
Damit war er seinem eigenen Wunsch gefolgt und hatte seine zuvor festgelegte theologische Meinung mit der veränderten Satzstellung indirekt verteidigt, statt die wahre Bedeutung des Textes zu belassen oder gar hervorzuheben.
Hatte aber Jaschua gerade hier nicht das ganze Gegenteil bezeugen wollen, nämlich seine Stellung als den gesandten Messias, der sich von dem allein wahren Gott Jahuwah unterscheidet?
Darin besteht aber das ewige Leben, daß sie dich, den allein wahren Gott, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.
Ganz klar: Jesus ist nicht Teil Gottes! – Gott ist einzig, allein, solitär, einzeln: monos > Einzigartig ist Gott! Exakt dies entspricht allen Selbstaussagen Gottes im AT! Ganz klar erkennen wir hier die Wahrheit! Wir haben die Lüge des Feindes entlarvt!
In diesem Zusammenhang noch einmal die Erinnerung an Rö.9.5, wo es heißt, „der da ist Gott über alles“. Nun sollte vollends klar sein, wie das Komma zu setzen ist und wer damit nur gemeint sein kann!
Ähnlich verhält es sich auch in 1.Joh.5:20, wo es um den Wahrhaftigen Gott geht. Wer ist es? Will Johannes uns an dieser Stelle etwa das Gegenteil von dem sagen, was er ansonsten zum Ausdruck bringt? Kann es sein, dass Jesus (Jaschua) der alleinige wahrhaftige Gott sein soll? Dann hätte er aber doch tatsächlich versäumt seinen Jüngern diese seine Identität zu verraten, denn die waren allesamt davon überzeugt, dass er der Mann ist, den Gott als Messias, als Retter der Welt gesandt hat, der Knecht, den Jesaja vorhergesagt hatte, der Sohn Gottes und Menschensohn Ben Adam – und nicht Gott selbst, der sich geteilt und zu einem Drittel Fleisch angenommen habe.
Wir wissen aber (auch), daß der Sohn Gottes gekommen ist und uns Einsicht verliehen hat, damit wir den Wahrhaftigen erkennen; und wir sind in dem Wahrhaftigen, (indem wir) in seinem Sohne Jesus Christus (sind). Dieser ist der wahrhaftige Gott und ewiges Leben.
Wen sollen wir erkennen? Laut Joh.17:3 den „allein wahren Gott“ und darüber hinaus den, den er ausgesandt hat, Jesus Christus! Der Sohn ist gekommen und hat ihn uns zu erkennen gegeben, nicht weil er selbst Gott wäre, sondern weil er uns die Wahrheit über ihn verkündigte und weil er Gottes Ebenbild war, seinen Charakter widerspiegelte, so wie auch wir in das Bild Gottes zurückverwandelt werden sollen.
Wer ist der Wahrhaftige Gott? Er wird in diesem Text zuvor als der gekennzeichnet, „in dem wir sind“! Wir sind in Christus in Gott verborgen. Kol.3:3, Joh.17:5
…. um dem lebendigen und wahren Gott zu dienen, u n d um seinen Sohn aus dem Himmel zu erwarten… 1.Thess.1:9-10
Lies auch Off.3:7 in Verbindung mit Jes.22:22
Jesus dagegen ist „wahrhaftiger Herr“ nicht wahrhaftiger Gott! Off.6:10 Das hat er nie von sich behauptet! Gehe nicht über das hinaus, was geschrieben steht!
Eine weitere Stelle findet sich in Apostelg.20:28
Nach Menge wie auch im frühen Codes Alexandrinus
damit ihr die Gemeinde des Herrn weidet, die er sich durch sein eigenes Blut erworben hat.
Nach Schlachter Textus Rezeptus
um die Gemeinde Gottes zu hüten, die er durch sein eigenes Blut erworben hat!
Da könnte man auch von den Wunden des allmächtigen Gottes sprechen! Und tatsächlich gibt es eine Stelle in Sacharja 12:10, wo es so geschieht.
Aber über das Haus David und über die Einwohner von Jerusalem will ich (Jahuwah) den Geist der Gnade und des Gebets ausgießen, und sie werden auf mich sehen, den sie durchstochen haben, ja, sie werden um ihn klagen, wie man klagt um den eingeborenen [Sohn], und sie werden bitterlich über ihn Leid tragen, wie man bitterlich Leid trägt über den Erstgeborenen.
Ob dieser Text verändert wurde entzieht sich meiner Kenntnis, aber verwirrend ist es hier schon, wie im gleichen Atemzug zwischen mir und ihm gewechselt wird.
Auch zu Joh.1:18 gibt es zwei Textvarianten, wo wir den ursprünglichen Text nicht kennen:
Da heißt es: „Niemand hat Gott je gesehen; der eingeborene Sohn (oder in anderen Manuskripten „der eingeborene Gott“), der in des Vaters Schoß ist ….
Der Begriff „einziger oder eingeborener“ Gott muss sich auf den Vater Gott beziehen, weil nur er einzigartig, einzig ist. Doch dann kann er nicht in des Vaters Schoß sein …..
2. Petrus 1,1
… durch die Gerechtigkeit unsers Gottes u n d (des) Erretters (oder: Heilands) Jesus Christus erlangt haben. Menge NA
Simon Petrus, ein Knecht und Apostel Jesu Christi, denen, die mit uns ebendenselben teuren Glauben überkommen haben in der Gerechtigkeit, die unser Gott gibt u n d der Heiland Jesus Christus. LÜ 1912
Dagegen der Textus Rezeptus in Trinitätsmarnier:
Simon Petrus, Knecht und Apostel Jesu Christi, an die, welche den gleichen kostbaren Glauben wie wir empfangen haben an die Gerechtigkeit unseres Gottes und Retters Jesus Christus. Schla 2000
Bibeltreue Christen, Wort-für-Wort-Fundamentalisten, wie Rudolf Ebertshäuser, Karl Hermann Kauffmann, Lothar Gassmann, Roger Liebi, Walter Veith u.v.a., die dem Mehrheitstext des Textus Rezeptus glauben und darin Gottes bewahrtes Wort sehen, sind auf diese Fälschungen aufgesessen und in der Folge davon der römisch-katholischen Trinitätslehre (Augustinus) verfallen. Auch Immanuel.at hält an diesen Bibelaussagen fest; er ist zwar kein Trinitarier, aber überzeugt, dass die o.g. Texte die Gottheit Jesu bestätigen. Sie sind zwar keine bewussten Irrlehrer, verführen aber dennoch durch ihren Irrtum der Wort-für-Wort-Inspiration der Bibel und den daraus resultierenden irrigen Schlussfolgerungen viele andere Christen. Ich hoffe und bete, dass sie selbst Gott in diesen Dingen um Wahrheit und Klarheit bitten werden und ER, der Geist der Wahrheit, wird erleuchtend wirken. Jeder der es erkennt möge mitbeten! So wird Liebe und Wahrheit überströmen!
R.Ebertshäuser argumentiert auch u.a. gegen den Nestle-Aland-Text, weil er in ökumenischen Bibeln verwendet wird und quasi die Grundlage für die kommende Welteinheitsreligion sein würde. Ich glaube kaum, dass die NWO mit ihrem New Age – Evangelium eine Bibel benutzen wird. Freilich kann die Ökumene, also der Vorläufer der Welteinheitsreligion, eine Bibel ohne Jesus als Gott besser gebrauchen und wird deshalb diese Variante bevorzugen. Doch infolgedessen wird die Gottheit und Trinitätslehre auch nicht wahrer – sie bleibt eine Irrlehre, was gerade die ältesten Texte und die späteren Abänderungen hinreichend belegen, aber auch der Geist Gottes bestätigt, wenn wir nur ernsthaft beten und uns endlich vom katholischen und evangelischen Geist lossagen und frei werden von allen menschengemachten Dogmen!
Teil 2
Im Folgenden noch einige andere Textänderungen, die sich nicht auf die Gottheit Jaschuas oder die Trinität beziehen, aber dennoch wesentliche Unterschiede zwischen dem Textus Rezeptus (TR) der Schlachter 2000 und dem Nestle-Aland-Text (NA) der Menge aufzeigen:
Offenbg.22:19
… und wenn jemand etwas wegnimmt von den Worten des Buches dieser Weissagung, so wird Gott wegnehmen seinen Teil vom Buch des Lebens und von der heiligen Stadt, und von den Dingen, die in diesem Buch geschrieben stehen. Schlachter
… und wenn jemand von den Worten dieses Buches der Weissagung etwas wegnimmt, so wird Gott ihm seinen Anteil am Baume (oder: an den Bäumen) des Lebens und an der heiligen Stadt wegnehmen, von denen in diesem Buche geschrieben steht. Menge
Welcher dieser Texte entspricht der göttlichen Inspiration?
Erasmus hatte diesen Text aus dem lateinischen zurückübersetzt und zwar mangels Manuskriptbeweisen. Er vermerkte das auch in Randbemerkungen. Dennoch steht er heute, obschon nachweislich falsch, noch immer in der Schlachter 2000. Ähnlich ist es ja auch mit 1.Joh.5:7-8, dem Comma Johanneum!
Ausführlich berichtet in dieser ausgezeichneten Arbeit S.6: http://www.advent-verlag.de/adventecho/neu/AE-2004-11-03b-Receptus.pdf
Dieser Beitrag ist von Johannes Kovar, adventistischer Dozent für Neues Testament. Ich beziehe mich hier nur auf seine Äußerungen zu Bibelübersetzungen nicht auf die von E.White, welche ganz am Ende zitiert wird!
Es ist eine Erörterung der Frage, welche Textgrundlage für moderne Bibelübersetzungen vertrauenswürdig ist. Seine Arbeit soll dazu beitragen, eine sachlich korrekte Diskussion führen zu können. So sollte man sie auch betrachten, denn seine dargelegten Fakten sind wirklich sehr hilfreich.
2.Kor. 11:10
So gewiß die Wahrhaftigkeit Christi in mir wohnt… Menge NA
So gewiss die Wahrheit des Christus in mir ist … Schla.TR
1.Petr.3:20
nämlich denen, welche einst ungehorsam gewesen waren … Menge NA
die vor Zeiten sich weigerten zu glauben … Schla. TR
Fortsetzungen folgen!
Aus Liebe zur Wahrheit
JedidaMD
Einige christliche Kapazitäten bekennen:
Dr. W Graham Scroggie vom Moody Bible Institute, Chicago, evang. christliche Mission, sagt:
“Ja, die Bibel ist menschlich, obgleich einige dies aus Enthusiasmus, der nicht mit Wissen gleichzusetzen ist, geleugnet haben. Diese Bücher sind in den Köpfen von Männern entstanden, wurden in der Sprache von Männern geschrieben, wurden mit den Händen von Männern aufgeschrieben und tragen den Stil der Eigenschaften von Männern. – Sie sind menschlich, nicht göttlich.”
Kenneth Cragg, der anglikanische Bischof von Jerusalem sagt:
“Es ist wohlbekannt, dass das ursprüngliche Evangelium anfänglich mündlich weitererzählt wurde und dass diese Art der Überlieferung in einer Vielfalt von Erzählungen von Worten und Taten resultierte. Es ist gleichermaßen wahr, dass der christliche Bericht, als er schriftlich festgehalten wurde, noch immer Gegenstand der verbalen Variationen blieb. Unwillkürlich und unabsichtlich, durch die Hände der Schreiber und Herausgeber.” Peake’s Commentary on the Bible, S. 633
Holger Grimme, Übersetzer aus dem Aramäischen sagt:
Menschen haben ihre Weisheit mit dem Wort des Schöpfers ausgetauscht und vermischt. Viele Christen kennen heute Elohims Wort nicht mehr, sondern nur das, was davon übrigblieb, nachdem Theologen alles veränderten.
Es ist ein Wunder und das Wirken Elohims, dass wir überhaupt noch glauben können, nachdem, was dem Wort alles angetan wurde.
Encyclopaedia Brittanica, 12th Ed. Bd. 3, S. 643
“Tatsache ist, dass jedes Buch des Neuen Testamens mit Ausnahme der vier großen Briefe des Heiligen Paulus gegenwärtig mehr oder weniger Gegenstand für Streitigkeiten ist und sogar in ihnen wurden Verfälschungen nachgewiesen.”
Fenton John Anthony Hort, 19.Jhd. Wissenschaftler:
„Ich denke an diesen abscheulichen Textus Rezeptus“ Er sprach von zahlreichen Unterschieden zu guten Manuskripten. Er wollte Schulen mit einem griechischen neuen Testament versorgen, das nicht von byzantinischen Verfälschungen entstellt wäre.
Dr. Lobegott Friedrich Constantin von Tischendorf, 19.Jhd., Trinitarier und Bibelherausgeber (Codex Sinaiticus) bekennt:
“Das Neue Testament war in zahlreichen Passagen ernsthaften Abänderungen in der Bedeutung unterzogen worden, so dass wir einer schmerzvollen Unsicherheit überlassen werden, was die Jünger tatsächlich aufgeschrieben hatten.” Secrets of Mount Sinai, James Bentley, S. 117