.
Wie auch im Barnabas-Evangelium wird im Thomas-Evangelium nirgends von einem erlösenden Opfertod Jesu gesprochen. Das ist doch sehr erstaunlich.
Wie sehr der Vatikan dafür sorgt, dass diese Schriften nicht anerkannt werden, kannst du in dem Beitrag zum Thomas-Evangelium selbst nachlesen:
http://www.matrixseite.de/Texte/evangelium.html
Thomas-Evangelium
Eine Beschreibung, die ich unter einem Video fand:
Das Dokument wurde in Form eines Dialogs zwischen Jesus Christus und dem Apostel Thomas verfasst. Es besteht aus 114 Logien (logia, griechisch für Spruch), die einen mehr oder weniger engen Bezug zu den vier Evangelien des neuen Testaments aufweisen. Heute wird das Manuskript, ebenso wie die übrigen Papyrusbücher aus der Nag Hammadi-Bibliothek, auf 350 n. Chr. datiert. Fest steht jedoch, dass es sich dabei um Übersetzungen aus dem Griechischen handelt. 3 der entdeckten Fragmente konnten ungefähr auf das Jahr 200 datiert werden. Die griechische Version des Evangeliums wurde in jedem Fall früher verfasst. In Fachkreisen herrscht weiterhin Uneinigkeit über die Auslegung des Dokuments: die einen sind überzeugt, bis zu den Ursprüngen Jesu Christi vorgedrungen zu sein, während die anderen das Evangelium als Quelle Q des Neuen Testaments betrachten, also als eine Art Ur-Evangelium, das gemäß der Theorie eines deutschen Wissenschaftlers aus dem 19. Jh. beim Verfassen der übrigen Evangelien als Grundlage gedient hätte.
Auch wenn das Thomasevangelium zahlreiche Fragen beantwortet hat und das Manuskript die doktrinale Vielfalt des entstehenden Christentums unter einem neuen Licht erscheinen lässt, zeigt das fünfte Evangelium gleichzeitig in aller Deutlichkeit, wie sehr sich die christliche Tradition im Laufe der Zeit verändert hat. Immer wieder ging die Rede von einer Sammlung unbekannter Worte Jesu, die aufgrund ihres sensationellen Inhalts fast 2000 Jahre lang versteckt worden waren. Das Geheimnis, das dieses Dokument umgibt, konnte bis heute jedoch zumindest teilweise gelüftet werden.
Wir wissen, dass die Nag Hammadi-Bibliothek im 4. Jh. n. Chr. versteckt wurde, als auf dem 325 in Nicäa einberufenen Konzil das Nicänische Glaubensbekenntnis proklamiert wird, das Jesus als wesengleich mit Gott definiert, und die Doktrin offiziell festlegt. Abweichende Auslegungen gelten fortan als häretisch. Als Reaktion auf die Gleichschaltung der Religion wurden die Texte natürlich versteckt, um sie erst wieder hervorzuholen, wenn für den Leser keine Gefahr mehr bestehen würde. Bestimmt hatte sich damals niemand vorgestellt, dass sie erst 1600 Jahre später wieder zu Tage befördert werden sollten!
Die Doktrin basiert in der Tat auf einem Zeugnis. Als die Doktrin und die offizielle Organisation von den Christen festgeschrieben wurde, hatte das Konzil von Nicäa bereits beschlossen, das Thomasevangelium nicht zu berücksichtigen. Offensichtlich gab es nur wenige Kopien des Dokuments, von denen bisher nur ein einziges Exemplar gefunden wurde. Es kann also davon ausgegangen werden, dass das Evangelium aufgrund seines schwer zugänglichen, ja sogar esoterischen Inhalts nicht sehr weit verbreitet war.
http://www.nag-hammadi.com/ge/gospel.html
Hier nur einige Aussagen zum Thema Leben, sterben und Tod von dem Jesus, den Thomas kannte:
1.
Und er sagte:
„Wer die Interpretation dieser Worte erkennt, der wird den Tod nicht schmecken.“
2.
Jesus sagte:
„Wer suchet, soll nicht aufhören zu suchen, bis er findet, und wenn er findet, wird er verstört sein, und wenn er verstört ist, wird er staunen und wird über seine Ganzheit verfügen herrschen können. Und nachdem er über die Ganzheit („the All“: das Ganze, die Ganzheit, Anm. d. Übers.) herrscht, wird er zur Ruhe kommen.“
18.
Die Jünger sagten zu Jesus:
„Sage uns, wie wird es sein, wenn wir sterben?“ Jesus antwortete: „Wenn ihr den Anfang entdeckt habt, warum sucht ihr dann schon wieder das Ende? Denn da, wo der Anfang ist, wird auch das Ende sein. Beglückwünscht denjenigen, der sich zu Beginn an den Anfang halten wird, und wird er das Ende erkennen, so wird er den Tod nicht schmecken.“
19.
Jesus sagte:
„Beglückwünscht denjenigen, der wieder zu jenem geworden ist, der er war, bevor er wurde. Wenn ihr meine Jünger werdet und dann auf meine Worte hört, werden diese Steine dort euch dienen. Denn es existieren für euch im Paradies fünf Bäume, die sich niemals verändern, weder im Sommer noch im Winter, und deren Blätter niemals fallen. Derjenige, der diese Bäume kennt, wird den Tod nicht schmecken.“
59.
Jesus sagte:
„Sucht nach der lebendigen Ganzheit, solange ihr lebt, damit ihr nicht sterben mögt und dann den lebendig gewordenen Auserwählten zu suchen habt, um ihn zu erkennen und ihn dann doch nicht erkennen könnt.“
70.
Jesus sagte:
„Wenn ihr das in euch fördert, was in euch ist, wird euch das, was ihr habt, retten. Wenn ihr es jedoch nicht in euch habt, wird das, was ihr nicht in euch habt, euch töten.“
111.
Jesus sagte:
„Die Himmel und die Erde werden sich in eurer Gegenwart aufrollen und derjenige, der von den Lebendigen lebt, wird weder Tod noch Furcht sehen.“
Sagte nicht Jesus: „Wer sich selbst findet, der beherrscht die Welt.“