Aus Kol.1:15-16 scheint auf den ersten Blick hervor zu gehen, Jaschua (Jesus) wäre maßgeblich und grundsätzlich an der Schöpfung Gottes beteiligt gewesen. Da ich in den bisherigen Ausführungen bereits dargelegt habe, dass Jaschua keine vormenschliche Existenz im Himmel hatte, kann Paulus dies nicht aussagen wollen. Er würde auch damit seinen deutlichen Aussagen über den Schöpfer des Universums widersprechen, wie wir weiter unten noch sehen werden. Weiterhin finden wir in der gesamten Schrift keinen einzigen Beweis für Jaschuas Mitwirken bei der Schöpfung während der 6 Tage, in denen Gott alles bereitete. (Das Wort aus Johannes 1 werden wir später noch gesondert betrachten.) Am 7. Tag ruhte Jahuwah alleine und setzte den Tag als einen heiligen Tag für den HERRN (Jahuwah), also nur für sich selbst (den Sabbat) ein.
Ganz im Gegenteil! Gott selbst betont intensiv, dass er alles alleine gemacht hat:
„So spricht Jahuwah, dein Erlöser und der dich vom Mutterleib an gebildet hat: Ich, Jahuwah, bin es, der alles wirkt, der die Himmel ausspannte, ich a l l e i n , der die Erde ausbreitete – wer war da bei mir?“ Jes.44:24 Schla.
„… ich allein, die Erde ausbreitete durch mich selbst; {Eig. von mir aus} Jes.44:24 Elbf 1905
„Außer mir gibt es keinen Gott….Ich bin Jahuwah und sonst keiner, der das Licht bildet und die Finsternis schafft, der Frieden wirkt und das Unheil schafft. Ich, Jahuwah, bin es, der das alles wirkt.“ Jes.45:5-7, 40:12-31
„ … der die Himmel ausspannt, er allein…“ Hiob 9:8
„Er ist es, der die Erde gemacht hat durch seine Kraft, der den Erdkreis gegründet durch seine Weisheit und die Himmel ausspannt durch seine Einsicht, auf dessen Befehl hin ….“ Jer.10:12
Auch die 24 Ältesten im Himmel vor dem Thron beten allein Gott den Allmächtigen an und sagen, er sei würdig, die Herrlichkeit und Ehre und Macht zu nehmen, weil E R alle Dinge erschaffen habe! Off.4:11 Der Engel mit dem ewigen Evangelium in Off.14:6-7 fordert dazu auf Gott zu fürchten und ihm die Ehre zu geben, denn die Stunde seines Gerichts sei gekommen. Und dann gibt er den Befehl: „Und betet d e n an, der den Himmel und die Erde und das Meer und die Wasserquellen gemacht hat!“ Für ihn gibt es keinen Zweifel daran, dass es Gott alleine war, der die Schöpfung ins Dasein brachte. Er ist auch der Baumeister und Schöpfer des himmlischen Jerusalem! Hebr.11:10,26 Und auch des neuen Himmels und der neuen Erde! Off.21:1
Wenn diese Ältesten in Kap.5 Jaschua, dem Lamm Gottes, die Ehre geben, dann nicht, weil er etwa an dieser Erschaffung beteiligt war, sondern weil er sich als Lamm Gottes für diese ganze Schöpfung schlachten ließ, um ihr zu neuem Leben zu verhelfen! Deshalb sollte er geehrt werden, wie der Vater. Joh.5:23 Auch als Jaschua auf Erden wandelte sprach er von Gott dem Schöpfer allen Lebens, aber erwähnte an keiner Stelle, dass er im Ursprung daran beteiligt war!
In Römer 11:34-36 schreibt Paulus: „Wer ist Gottes Mitarbeiter gewesen?“ – Niemand! Das hatte auch Hiob schon erkannt, nachdem es ihm Jahuwah ausführlich erklärt hatte. Hiob 39-41 In Kap.38:7 erfahren wir sogar, dass alle Söhne Gottes bei der Schöpfung dabei waren, denn sie jauchzten vor Freude über das gelungene Werk. Spätestens hier hätte Gott, der selbst sprach, doch das Mitwirken des einen Sohnes erwähnt ….
Auch Jaschua bezeugte von sich kein Mitwirken bei der Schöpfung, ganz im Gegenteil dazu schrieb er alle Schöpfertätigkeit seinem Gott zu! Vgl. Mark.13:19 und 10:6
Weiter schreibt Paulus:
„Denn a u s ihm (Gott) und durch ihn und zu ihm hin sind alle Dinge!“
auch in 1.Kor.8:6 sagt er:
„…so ist doch für uns e i n Gott, der Vater, v o n dem alle Dinge sind und wir auf ihn hin und e i n Herr, Jesus Christus, d u r c h den alle Dinge sind und W I R d u r c h ihn.“
Letzteres ist ein Hinweis auf die neue Schöpfung! Vgl. auch Apg. 17:24-26 und Ps.33:6-9
In Kol.1:16 wird nicht gesagt, Jaschua sei Mitschöpfer, aber dies wird von vielen Gelehrten behauptet. Diese gehen freilich auch davon aus, dass das Wort aus Joh.1:1, durch welches alles ins Dasein kam, die Person des Gottessohnes in seiner vormenschlichen Existenz sei. Dazu später mehr. Richtig ist jedoch, dass es dort heißt „in ihm“ sei alles geschaffen worden und „d u r c h ihn und zu ihm hin“. Die Erschaffung zu ihm hin hat er sicher nicht selbst vorgenommen, sondern es war Gott.
Ich habe einige Zeit in meinen Gebeten mit Gott gerungen und ihn um Weisheit und Eröffnung dieser Aussagen gebeten. Was es nicht bedeuten konnte, wusste ich aufgrund der andern Paulusaussagen schnell. Doch von was sprach Paulus hier? Plötzlich sah ich den Ausdruck „in ihm“ mit anderen Augen. Gott sei es gedankt, der mir den geistlichen Blick dafür geöffnet hatte! Seine Worte aus Jeremia 33:3 hatten sich wieder einmal für mich erfüllt: „Rufe mich an, dann will ich dir antworten und will dir Großes und Unfassbares mitteilen, das du nicht kennst!“ Auch Jaschuas großartige Verheißung aus Johannes 14:21 wurde für mich in dieser Frage Wirklichkeit: „Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer aber mich liebt wird von meinem Vater geliebt werden; und ich werde ihn lieben und mich s e l b s t ihm offenbaren!“
Die Antwort lag in meinem Herzen:
Paulus sprach explizit von der n e u e n, geistlichen Schöpfung in Christus!
An dieser Stelle möchte ich den betreffenden Text mit dem Kontext nach der Schla.Übersg. ausschreiben:
15. welcher das Ebenbild des unsichtbaren Gottes ist, der Erstgeborene aller Kreatur.
16. Denn i n i h m ist alles erschaffen worden, was im Himmel und was auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, seien es Throne oder Herrschaften oder Fürstentümer oder Gewalten: alles ist d u r c h ihn und f ü r ihn geschaffen;
17. und er ist vor allem, und alles besteht i n i h m.
18. Und er ist das Haupt des Leibes, [nämlich] der Gemeinde, er, der der Anfang ist, der Erstgeborene aus den Toten, damit er in allem der Erste sei.
19. Denn es gefiel [Gott], daß in ihm alle Fülle wohnen sollte
20. und alles durch ihn versöhnt würde zu ihm selbst – dadurch daß er Frieden machte durch das Blut seines Kreuzes – durch ihn, sowohl was im Himmel, als auch was auf Erden ist.
21. Und euch, die ihr einst entfremdet und feindlich gesinnt waret in den bösen Werken, hat er aber nun versöhnt in dem Leibe seines Fleisches durch den Tod,
22. um euch heilig und tadellos und unverklagbar darzustellen vor seinem Angesicht,
23. wenn ihr nämlich im Glauben gegründet und fest bleibet und euch nicht abbringen lasset von der Hoffnung des Evangeliums, das ihr gehört habt, welches in der ganzen Schöpfung unter dem Himmel gepredigt wird, dessen Diener ich, Paulus, geworden bin.
24. Nun freue ich mich in den Leiden für euch und erdulde stellvertretend an meinem Fleisch, was noch fehlte an den Trübsalen Christi für seinen Leib, welcher ist die Gemeinde
Eine n e u e Schöpfung !
Daher, wenn jemand i n Christus ist, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte (die alte Schöpfung in Adam) ist vergangen, siehe Neues ist geworden. 2.Kor.5:17
Er hat Israel und die Nationen „in sich selbst“ zu einem n e u e n Menschen geschaffen. Eph.2:15
Denn wir sind sein Gebilde, i n Christus Jesus g e s c h a f f e n zu guten Werken. Eph.2:10
Wenn jemand nicht von neuem geboren wird…! Joh.3:3
Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird …! Joh.3:5
Christus, der Erstling der neuen Schöpfung:
Der Anfang der (neuen) Schöpfung Gottes! Off.3:14
Der Erstgeborene aller Kreatur! Kol.1:15
Christus, der Erstling der Entschlafenen. 1.Kor.15:20
Der Anfang, der Erstgeborene aus den Toten! Kol.1:18
Wir, die Erstlinge der neuen Schöpfung
Nach seinem Willen hat er uns durch das Wort der Wahrheit (Evangelium) geboren, damit wir gewissermaßen eine Erstlingsfrucht seiner Geschöpfe seien. Jak.1:18, Off.14:4, 1.Kor.4:15
Die Gemeinde in ihrem Haus, welche der Erstling Asiens ist für Christus. Rö.16:5, 1.Kor.16:15
In Christus werden alle lebendig gemacht! 1.Kor.15:22
Sie sind Söhne Gottes, da sie Söhne der Auferstehung sind. Luk.20:36
Die neue Schöpfung ist genau genommen der Leib Christi, die Gemeinde, von der Christus das Haupt ist. Kol.1:18! Er selbst ist demnach der neue Mensch „in dem“ alle Gläubigen neu geschaffen, also wiedergeboren werden!
„… um die zwei… in sich selbst zu einem neuen Menschen zu schaffen…“ Eph.2:15
Er ist der Erstgeborene aller Kreatur und „in ihm“ ist alles andere neu erschaffen worden.
Hebr.12:23 spricht von der Gnade der Erstgeborenen – das sind alle Geistgezeugten (Wiedergeborenen) der neuen Schöpfung – die neu Erschaffenen in ihm – von diesen ist Jaschua der Erstgeborene aller (neuen) Schöpfung! Die Gemeinde der Erstgeborenen sind „nicht aus Geblüt, auch nicht aus dem Willen des Fleisches, auch nicht aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren!“ – aus seinem Geist, geistgezeugt! Joh.1:13
Hieraus versteht sich dann auch die Aussage, „alles sei durch ihn erschaffen“. Nur durch sein Sühneopfer, durch „das Blut des Kreuzes“, durch seinen Tod und seine Auferstehung wurde eine Neuschöpfung überhaupt erst möglich! An ihm geht kein Weg in die Neuheit des Lebens vorbei – alle müssen sie durch ihn wiedergeboren werden! Alle können sie nur „in ihm bestehen“! Kol.1:17 Er ist es, um „dessentwillen alle Dinge sind und durch den alle Dinge sind“ der die vielen neuen Söhne Gottes in die Herrlichkeit führte. (hier sehr hebräisch als vollendete Tatsache ausgedrückt!)! Hebr.2:10
An dieser Stelle möchte ich es wagen auch die Textaussage von Joh.1:10 in diesen Kontext einzureihen. „Er war in der Welt, und die Welt wurde durch ihn und die Welt kannte ihn nicht.“
Ich interpretiere das so: Jaschua war in der gefallenen Welt, die durch ihn, durch sein sündensühnendes Werk, erneuert wurde. Joh.1:29 Er gab „sein Fleisch für das Leben der Welt“. Joh.6:51 Doch die Welt kannte ihn nicht – sie lehnte ihn ab, nahmen ihn nicht auf. 1:11 Die ihn aber aufnahmen wurden aus Gott von neuem geboren! 1:13 Insofern wurde die verlorene Menschenwelt durch ihn neu geschaffen! 1:10
Und noch einmal, weil es gar nicht so einfach ist:
Vers 9 spricht davon, wie er in diese Welt kommend das Licht für die Menschenwelt bringt, welches sie letztlich erretten kann.
Vers 10 bezieht sich folglich auf diese Zeit, wo er auf Erden wandelte und Johannes sagt rückblickend nach seiner Himmelfahrt: „er war in der Welt …. doch sie erkannten ihn nicht an“
Wenn nun dazwischen eingefügt, gesagt wird „die Welt wurde durch ihn“, kann sich das nur auf die neue Schöpfung, die ja alle Bereiche des Kosmos betrifft, beziehen. Auf keinen Fall ist hier von einer Weltenerschaffung in einer fernen präexistenten Zeit die Rede!
Deshalb konnte er auch von sich in Off.1:17 sagen: „Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige, und ich war tot und siehe ich bin lebendig von Zeitalter zu Zeitalter.“ Er ist der Erste und der Letzte der Neuschöpfung des Vaters, der Ursprung und die Vollendung der zweiten Schöpfung. Durch ihn ist alles Neue, Lebendige, Ewige geworden. Er ist der Erste, der Anfang der Schöpfung Gottes! Off.3:14 Er ist vor allen und alles besteht durch ihn. Kol.1:17 Er ist der Anfang, der Erstgeborene aus den Toten, insofern, dass er der erste auferstandene Mensch ist, der niemals mehr sterben wird. Kol.1:18 Er war der erste mit einem verherrlichten, unsterblichen Leib und damit der Anfang der neuen Schöpfung, ihr Haupt, sowie ihr Verursacher oder die Quelle des ewigen Lebens.
Die gefallene Schöpfung wird mit Abschluss dieses Zeitalters vergehen. Mat.13:39-40, Hebr.9:26 Da die alte Schöpfung der Vergänglichkeit unterworfen ist, ist im NT nur noch von der neuen Schöpfung die Rede (Gal.6:15) und so sollten wir dann auch die fraglichen Texte interpretieren. Diese Vergänglichkeit oder Verfall betrifft außer den Menschen auch die gesamte belebte Natur Gottes, die von dem Sündenfall mit betroffen war. Als Gott die Menschheit für ihre Schuld verurteilte, bezog er auch die gesamte Schöpfung in dieses Urteil mit ein, denn diese wurde ja für den Menschen erschaffen und war dem wechselseitigen Miteinander bestimmt. 1.Mo.3:17-19 Durch den Sündenfall wurde der Erdboden entweiht, verunreinigt und verflucht. Jes. 24:5-6! Auch durch Blutvergießen wird das Land entweiht! 4.Mo.35:33 Deshalb wartet die ganze Schöpfung Gottes sehnsüchtig auf das Offenbarwerden der Kinder Gottes, wenn der Heilsplan soweit fortgeschritten sein wird, dass sie die herrliche Freiheit von der Sünde, von Satan und dem körperlichen Verfall erleben können. Dann wird auch die restliche Schöpfung frei werden von der Vergänglichkeit, indem auch sie wiedergeboren wird! Rö.8:19-23, Off.21:4
„Denn wir wissen, dass die ganze Schöpfung zusammen seufzt und zusammen in Geburtswehen liegt bis jetzt. Nicht aber allein sie, sondern auch wir selbst, die wir die Erstlingsgabe des Geistes haben, auch wir selbst seufzen in uns selbst und erwarten die Sohnschaft: die Erlösung unseres Leibes!“ Rö.8:22f
Diese wird, wie auch die gesamte Erlösung des Menschen, in Stufen geschehen. Bei der Rückkehr des Messias auf die Erde und der Errichtung des tausendjährigen Reiches erfolgt zunächst eine teilweise Erlösung der Schöpfung. Jes.11:5-9; 65:18-20 Sie betrifft das Land und sowohl die Tiere, als auch die Pflanzen, die dann so sehr von Leben sprühen werden, dass ihr Seufzen aus Rö.8:22 in ein Klatschen und Jubeln von Bergen, Flüssen und Bäumen verwandelt werden wird! Jes.55:12, Ps.98:8 Die letzte Stufe erfolgt mit der Erschaffung eines neuen Himmels und einer neuen Erde. Off.21:1; 20:11, 2.Ptr.3:7-13 Auch diese neuen Himmel mit seinen Thronen und seinen neuen Regierenden (Mächte) sind in Christus oder durch Christus entstanden, weil sie allesamt Auswirkungen des Kreuzes sind!
In 2.Kor.5:19 verwendet Paulus den Begriff Versöhnung in dem Sinn, dass sie der ganzen Welt durch Christi Tod zugänglich geworden ist. Christi Blut erfasst letztlich a l l e s, was von dem Fall der ersten Menschen betroffen war, auch die Erneuerung von Thronen, Herrschaften, Fürstentümern und Gewalten! Kol.1:16 Alles, was erneuert wird ist d u r c h ihn, durch sein Blut, erneuert und damit d u r c h ihn neu geschaffen und alles ist z u i h m hin geschaffen!
In Kol.1:20 spricht Paulus dieses Thema nochmals an:
…und alles durch ihn versöhnt würde zu ihm selbst– dadurch dass er Frieden machte durch das Blut seines Kreuzes – durch ihn, sowohl was im Himmel, als auch was auf Erden ist.
Vergleiche jetzt noch einmal Rö.11:36 mit Kol.1:15
In Rö.11 wird vom Vater gesprochen a u s dem alles ist, die erste und die zweite Schöpfung, und in Kol.1 wird vom Sohn gesprochen d u r c h den alles ist, was die zweite Schöpfung betrifft!
Aus Liebe zur Wahrheit liebezurwahrheit.info
JedidaMD