Vedische Glaubensansichten prüfen – Leser berichten

 

Hallo Maggie!

 

Sehr interessante Webseite (http://armin-risi.ch/Artikel/Vedisch/Vedische_Kosmologie.html#Titel05), auf die Du mich hingewiesen hast. Wenn ich Armin Risi richtig verstehe, dann ist „Vishnu“ letztlich nur der Aspekt GOTTES als Urschöpfer und auch „Rda-Krsna“ nur ein Aspekt GOTTES auf der höchsten jenseitigen Ebene.

In eben diesem Artikel schreibt Armin Risi auch davon. dass „Brahman“ die Bedeutung der absoluten Energie und oder der absoluten Kraft hat.

Dies ist auch, was ich herausgefunden habe, die älteste Bedeutung von Brahman ist tatsächlich hinter aller Realität und nicht Realität stehende Kraft oder Energie, die zugleich absolut unendliche und allumfassende Gegenwart ohne alle Dimensionen ist.

Armin Risi sagt zurecht, dass auch eine hinter allem stehende Kraft oder Energie Atheismus wäre, wenn man es ohne Bewusstsein denken würde.

Versteht man „Brahman“ sowohl als absolute hinter allem stehende, absolut unendlich allgegenwärtige UR- UR-Kraft oder UR UR-Energie, als auch als reines alles erzeugendes reines Bewusstsein, so dürfte man die Wirklichkeit ungefähr getroffen haben. Es handelt sich um eine unendlich intellligente Kraft oder um eine unendlich intelligente Energie.

 

GOTT ist also ein raumloses und dimensionsloses absolut unendliches Energiemeer und absolut unendliches Bewusstseinsfeld hinter allen unsichtbaren und sichtbaren Realität. Somit ist die Gegenwart GOTTES absolute Unendlichkeit von jedem beliebig gesetzten Punkt aus in von jeder beliebig gesetzten Richtung aus.

 

Alles was es gibt, gab und jemals geben wird, ist in GOTT als die Leere und als das Nichts der unendlichen Potenzialität enthalten und geht somit aus IHM hervor und wieder in IHN hinein. So wie alle sonstigen Universen oder das unendliche Universum, ist natürlich auch die Liebe in GOTT, DEM absolut Unendlichen Potenzialität angelegt und letztlich als unendliche und unfassbare Einheit enthalten.

 

Aber (die GOTTHEIT) DAS UNENDLICHE (AIN) oder PARA-BRAHMAN ist ausschließliche Bewusstheit, reinstes Bewusstsein, tiefste Glückseligkeit, unendliche Kraft und Energie und Urwille von allem was war was ist und was sein wird.

Die GOTTHEIT ist von der höchsten feinstofflichen Beschaffenheit und stellt eine alle Räume und alle Zeiten einhüllende, durchdringende und umfassende absolute Unendlichkeit in totaler Einheit dar.

Zurecht merkt Armin Risi deswegen an, dass es bei GOTT bzw. DER GOTTHEIT nicht nur Bewusstsein sondern Wille haben muss.

Das Problem ist, dass DER unendliche GOTT weder ein Bewusstsein wie wir, noch einen Willen, wie wir hat bzw. haben kann.

Das reine Bewusstsein GOTTES ist allumfassend, alldurchdringend, allerzeugend, allgegenwärtig und absolut unendlich.

Insbesondere kann der Wille DER GOTTHEIT nicht in dauernd ändernden und neuen Willensentscheidungen bestehen.

Es ist darum richtig, wenn der deutsche Philosoph Schopenhauer, welcher ein Liebhaber der indischen Upanishasden war, von DEM (UR)-URWILLEN DER unendlichen GOTTHEIT schrieb.

 Ohne diesen URWILLEN gibt es keinen Grund, warum das All, das Universum, die Kosmen und alle anderen Dinge, Menschen Tiere und Pflanzen in Erscheinung und ins Sichtbare treten sollten. Es würde alles für ewig in der absolut unendllichen Einheit der „Leere“ und des „Nichts“ des reinsten und unendlichen Bewusstseins und der tiefsten Glückseligkeit steckenbleiben.

Es kann daher nur DER UR-URWILLE DER absolut unendlichen GOTTHEIT sein, wodurch alles, was es gibt, was es je gegeben hat und jemals geben wird in Existenz oder in Erscheinung tritt, bzw. geschaffen wird.

Man kann deswegen von DEM absolut unendlichen GOTT auch von einem atmenden GOTT sprechen. Dies bedeutet wiederum, dass in unvorstellbar langen Zyklen, wenn DER UR-URWILLE das im reinsten Bewusstsein enthaltende All vollständig manifestiert hat, DER UR-URWILLE darin besteht wieder alles manifestierte und seiende wieder in SICH  in die absolute Einheit des Nichts und der Leere des reinsten und unendlichen Bewusstseins zurückzunehmen.

Als ein für DEN absoluten GOTT nötige Grösse nennt Armin Risi auch die Liebe. Jedoch auch hier ergibt sich das Problem, dass man möglicherweise unsere menschliche Liebe auf GOTT hin projeziert und wieder ein zu menschliches GOTTES-Bild bekommt.

Dieses falsche Denken kann nur überwunden werden, wenn sowohl das Ausatmen (Hervorbringen=Zusammenziehen) als auch das Einatmen (Zurücknehmen=Auseinanderziehen) aller Dinge des Universums als UR-UR Liebe GOTTES zu verstehen ist.

Damit bleibt die Liebe DER unendlichen GOTTHEIT ohne jeden Vergleich mit der gesamten Schöpfung oder aller manifestierten Dinge und Formen. Ebenso bleibt auch die absolute Unendlichkeit der Gegenwart GOTTES erhalten. Nur die Dichte der Beschaffenheit GOTTES nimmt an unendlich zahlreichen Stellen ab und an anderen unendlich zahlreichen Stellen zu.

 

Es darf vermutet werden, dass das vorhandene elektro-magnetische Spektrum aus welchem die uns bekannte Materie aufgebaut ist, eine tiefere und feinstofflichere Materieart zu Grunde liegt, welche unabhängig vom Elektro-Magnetismus existiert und existieren kann. Die feinstoffliche Materie aber ist wiederum in viele elastische Ebenen oder Dimensionen unterteilt bis zur absolut höchsten und am wenigsten dichtesten Ebene. Die dünnste und elastischste Dimensionsebene die absolut unendliche Gegenwart GOTTES.

Wenn man das Universum nicht nur auf den Elektro-Magnetismus reduziert, sondern davon ausgeht, dass das gesamte Universum letztlich aus einer allerfeinsten und unvorstellbar dünnen Materieart aufgebaut ist, kann man sogar sagen, dass DIE absolut unendliche GOTTHEIT selbst das absolute unendliche Universum ist.

Geht man davon aus, dass SICH DER UNENDLICHE auch selbst ohne das UR-URSEIN aufzugeben ins Sein und somit in Erscheinung treten kann, muss das Handeln dieses personifizierten GOTTES auf der unteren Ebenen zu Widersprüchen führen, weil man ja nur einen sehr beschränkten Teil der Wirklichkeit sehen kann.

Soweit Markus Schumachers Fazit

 

*******

 

Das Buch „Auf ein Wort“ von Rudi Berner

http://www.youtube.com/watch?v=lIqd4HrqNa4

http://www.youtube.com/watch?v=z0N1q3PanRo

 

Man muss es nicht unbedingt gelesen haben, aber für diejenigen, die das schon hinter sich haben, hier erfrischend kommentiert von Susanne:

 

Hallo Maggie,

bin gerade nochmal auf was gestoßen, was ich im Licht der zuletzt gelesenen Bücher nun neu bewerten kann. Ein Artikel von Armin Risi.

http://armin-risi.ch/Artikel/Vedisch/Licht_und_Schatten_der_Gegenwart.html

Er bringt die verschiedenen Sichten auf unaufdringliche Weise und mit philosophischem Geschick auf den Punkt und zeigt vor allem nochmal wesentliche Unterschiede verschiedener Glaubensformen auf.

Mir war irgendwie innerlich klar, dass an der Sicht, die uns Rudi von „auf ein Wort“ vermitteln will, irgendwas nicht ganz stimmen kann, obwohl vieles durchaus logisch (mit „materieller“ Logik) nachvollziehbar erscheint und ich mich bis zu einem gewissen Punkt drauf einlassen konnte.
Ich habe aber gemerkt, wie ich mich durch diese Sicht total unwohl gefühlt habe, weil sie mir fast schon den Freibrief gibt, mich zu verhalten, wie ich will, solange ich nur berücksichtige, dass ich in Täuschung lebe und auf meinem Sterbebett an Gott denke. So ähnlich jedenfalls.
Im Grunde soll man zwar auch einem tugendhaften Pfad folgen, aber gleichzeitig wird einem vermittelt, dass man sich den gar nicht aussucht, sondern einem vollautomatischen Vorgang unterliegt. Also nein!

Das Fehlen der Liebe und das komplette Nichtvorhandenseins eines Freien Willens, womit sich jede Missetat rechtfertigen lässt, passen irgendwie nicht wirklich zu Gott. Es ist zwar ein bequemer und befreiender Gedanke, dass alles so passiert, wie es passieren muss, aber irgendwie kann ich mir trotzdem nicht vorstellen, dass alle nach einem vorgegebenen Zeitraum völlig plan- und programmmäßig zu Gott zurückfinden, denn wenn sie das nicht in gewisser Weise aus freiem Willen tun, sind sie nur fremdgesteuerte Roboter. Was hat Gott denn davon, seine Roboterseelchen auszuschicken, damit sie sich auf der Erde wahlweise die Köpfe einschlagen oder herumfrömmeln, um sie dann eines bestimmten Tages wieder „zur Ladestation“ zurückzupfeifen?
Na ja, so ähnlich siehst du das ja auch.

Ich weiß, dass bestimmte Dinge, Ereignisse, Erlebnisse passieren müssen, weil sie gewissermaßen vorher so arrangiert wurden und weil damit ein bestimmter Zweck verfolgt wird, aber Gott wäre nicht allmächtig, wenn er das bisserl freien Willen von uns Menschen und seinen anderen Geschöpfen nicht in den Griff kriegen würde. Ich denke schon, dass der freie Wille an bestimmte Grenzen stößt, aber bei genauerer Betrachtung ergibt sein komplettes Fehlen nicht den Sinn, den ich anfangs drin sehen konnte.

Ich bin jedenfalls froh, dass ich Risis Sicht jetzt nochmal gelesen habe, da sie mir gezeigt hat, dass wir mit allem, wo die Liebe und die Barmherzigkeit und Gnade fehlen, nicht bei Gott landen, sondern beim Gegenteil.

LG,
Susanne